2021

Ein Besuch aus einer anderen Welt. Von den Archiv-Anwärter*innen des 58. Fachhochschullehrgangs der Archivschule Marburg

Freie Archive sind auch Archive. Keine*r von uns hat das ernsthaft bezweifelt. Und doch hat uns Anwärter*innen der Archivschule Marburg die Exkursion nach Leipzig mit dem Besuch des Louise-Otto-Peters-Archivs neue Erkenntnisse darüber gebracht, was freie Archive leisten können.

Marfa von Sacher-Masoch: „Würde zu geben den Verschmähten…“. Ein queerer Klassiker aus dem Jahre 1925

Bei der Suche nach neuen Schätzen für das Louise-Otto-Peters-Archiv in einem Leipziger Antiquariat wurde dieses unscheinbare Buch einer vergessenen Schriftstellerin aus einem viel zu wenig beachteten Verlag entdeckt. Eine queere Lektüre, die die Gesellschaft der "Goldenen Zwanziger" schockiert haben muss. Ein erster Leseeindruck verbunden mit einem Aufruf weiter nachzuforschen.

Louise Otto-Peters und die Symbolik des Streichholzes

In ihrem Buch "Frauenleben im deutschen Reich" reflektierte Louise Otto-Peters über die Verbreitung neuer Haushaltstechnologien in der Industrialisierung. Diese ersparten Millionen von Frauen täglich Zeit und Mühe, schufen die Voraussetzungen für Bildung und Berufsarbeit und waren daher starke Symbole für den gesellschaftlichen Fortschritt – wie z. B. das Schwefelhölzchen.

Der Eintritt der Frau in die „Welt des Streites“. Selbstlegitimation und rhetorische Strategien der ersten deutschen Rednerinnen

Öffentliche Rednerinnen sind ein historisch junges Phänomen. Gesellschaftlich nicht anerkannt oder in Karikaturen der Lächerlichkeit preisgegeben, mussten sich Frauen im 19. Jahrhundert das Rednerinnenpult erst erobern. Wie sich Louise Otto-Peters und ihre Mitstreiterinnen ab 1865 auf den Bühnen des Kaiserreichs präsentierten und welcher rhetorischen Strategien sie sich dabei bedienten, hat Claudio Stumpf untersucht.

Vor 155 Jahren erschien die erste Nummer „Neue Bahnen. Organ des Allgemeinen deutschen Frauenvereins“

Kein Medium hat die Anfänge der ersten Frauenbewegung in Deutschland vermutlich so geprägt und beeinflusst, wie das Vereinsorgan des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. Gleichzeitig zählt die Zeitschrift „Neue Bahnen“ heute zu einer der wichtigsten Quellen für die Frauengeschichtsforschung.