„Frauen machen Geschichte. Leipziger Frauenporträts online“ seit 2013
„So richten wir Denkmäler auf, die nicht allein schon in die Tafeln der Geschichte eingegrabene Frauennamen tragen, sondern Denkmäler der Thatsache: daß trotz aller Hemmnisse edle und strebende Frauencharaktere ihre Bahn nach dem Ziele der Menschheit zu wandeln wissen, welches kein anderes ist als: neben der Erfüllung einer speciellen männlichen und einer speciellen weiblichen Bestimmung auch der allgemein menschlichen Bestimmung gerecht zu werden.“
in: Otto[-Peters], Louise: Privatgeschichten der Weltgeschichte, 4. Bd.: Einflußreiche Frauen aus dem Volke, S. 12 (Einleitung).
Die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. (LOPG) widmet sich über die erste deutsche Frauenbewegung hinaus der Sichtbarmachung von Frauen in der Geschichte, so z.B. mit dem Online-Projekt „Frauen machen Geschichte. Leipziger Frauenporträts“. Nach der Print-Veröffentlichung 16 historischer Frauenbiografien (►LOUISEum 11) 1999-2002 begann 2013 die Arbeit am Leipziger Online-Portal mit weiteren historischen Frauenbiografien, initiiert und gefördert vom Leipziger Referat für Gleichstellung von Frau und Mann.
Städtische Portale, die im Digitalzeitalter Frauengeschichte online sichtbar machen, gibt es seit 1997 in Dresden, seit 2012 in Hamburg. Und schon 2001 startete die Länder- und Zeiten-übergreifende Frauendatenbank fembio online von Luise F. Pusch. Mit Konzept, Umsetzung und Leitung des Leipziger Projekts wurde die Kulturwissenschaftlerin und
Autorin Gerlinde Kämmerer beauftragt. Zunächst sollten bis zum Jubiläumsjahr 2015 „1000 Jahre Leipzig“ 100 historische Leipzigerinnen vorgestellt werden. Nach der Erarbeitung von Aufnahmekriterien, Textstruktur und Schlagworten schrieb sie 2013 auch die ersten 20 Porträts und konnte danach weitere Autor*innen gewinnen. Aus den „100 Leipzigerinnen“ von 2015 wurden inzwischen mehr als 220 Online-Porträttexte mit zumeist lexikalischem Anspruch, verfasst von über 50 Autor*innen, unter ihnen auch elf LOPG-Mitglieder.
Seit 2019 läuft das Projekt unter dem Titel „Frauen machen Geschichte. Leipziger Frauenporträts“. Es wird jährlich mit 15 Biografien fortgesetzt. Die grafische und technische Umsetzung für die Website der Stadt Leipzig obliegt dem Referat für Kommunikation. Das Portal findet sehr gute Resonanz in Zivilgesellschaft, politischen Gremien und Medien.
Es ist seriöse Informationsquelle bei Namensgebungen für Straßen, Schulen usw. 2022 war es die Hauptquelle der 80 Frauennamen inkl. Begründungen, die von der AG Frauenprojekte Leipzig für weitere Namensgebungen an die Stadt übergeben wurden, 2023 für die Vorschläge postumer Ehrenbürgerinnen.
Das Portal inspiriert/e Kunst- und Kulturschaffende, Schulen, Vereine u.a.m. zu Projekten in den Sparten Theater, Bildende Kunst, Performances, Musik und Bildung, so z.B. 2022 auch das LOPG-Projekt fem/pulse zur Herausgabe von Lehrmaterialien (►„Ihr habt da was vergessen … Frauengeschichte sichtbar machen!“ Materialien zur sächsischen Geschlechter- und Frauengeschichte"), das auf zehn Frauenpersönlichkeiten aus dem Portal und deren ausgewählten Texten basiert.
Das Portal ist zudem Basis und Quelle weiterer Frauen- und Stadtgeschichtsforschungen.
► Hier gehts zum Frauen Online-Portal
Gern nehmen wir Vorschläge für weitere Frauenporträts auf.
Kontakt: info@lopleipzig oder Gerlinde.Kaemmerer@louiseottopeters-gesellschaft.de