Käthe Kollwitz
geb. Schmidt 08. Juli 1867 (Königsberg/ Preußen) - 22. April 1941 (Moritzburg)
Die richtige Antwort ist A). Käthe Kollwitz war nicht nur als Frau das erste weibliche Mitglied an der Preußischen Akademie der Künste, sondern war auch die erste Professorin. Am 24. Januar 1919 wurde ihr der Professorentitel verliehen. Auf eigenen Wunsch ist ihre Berufung erstmals nicht mit einer Lehrtätigkeit verbunden gewesen, diese nimmt sie dann allerdings 1928 auf und arbeitete als Lehrerin an der Preußischen Akademie für Künste.
Ausschnitt aus dem Schüler:innen-Aufsatz zu Käthe Kollwitz (Gesamter Text als PDF):
“Wenige Tage vor Kriegsende stirbt Käthe Kollwitz in Moritzburg am 22. April 1945. Doch auch heute noch kennt man sie als wichtige und bedeutsame Künstlerin. Käthe Kollwitz wusste, dass ihre stärkste Ausdrucksmöglichkeit in der Kunst lag. Der Kaiser bezeichnete Käthe Kollwitz‘ Kunst als „Rinnsteinkunst“ und verachtete diese zutiefst. Doch Kollwitz sagte dem Kunstschaffen eine andere Bedeutung als der erfreulichen Unterhaltung, wie es der Kaiser erwartete, zu. Alle ungelösten Probleme, die sie in der proletarischen Existenz sah, verarbeitete sie zum Kunstwerk. Sie übte mittels ihrer Kunst Kritik an sozialen und politischen Verhältnissen, verarbeitete ihre eigenen Erfahrungen und teilte somit ihre Meinung. Im Gegensatz zu der Ansicht des Kaisers musste die Kunst nicht erfreuen und nur die Sonnenseite darstellen. Käthe Kollwitz entschied sich aktiv gegen diese Vorstellung und stellte auch die Schattenseiten dar.
Im Mittelpunkt ihrer Werke standen oft Arbeiterinnen, Mütter, Kinder, Krieg und Tod. Damit beeinflusste sie die damalige Bevölkerung massiv. Sie machte auf Missstände aufmerksam und brachte diese in einer verständlichen Form unter die Bevölkerung. Kollwitz sensibilisierte die Menschen zu verschiedenen Themen und brachte sie ihnen näher. Sie zeigte schonungslos die negativen Seiten des modernen Lebens in ihrer Kunst. Probleme und Nöte der Menschen brachte sie letztendlich auf Papier und verlieh damit der arbeitenden, ausgebeuteten Bevölkerung eine Stimme. Ihr soziales Engagement galt dem Frieden und der Humanität, später auch dem Antifaschismus.
Trotz aller Benachteiligungen, die sie sie als Frau in der Kunst erfuhr, zum ersten weiblichen Mitglied und zur Professorin der Preußischen Akademie der Künste. Von Kollwitz ist zum Glück auch heute noch viel geblieben, um sich an sie erinnern zu können: Es gibt mehrere Museen in Deutschland, wie in Köln, Berlin oder Moritzburg, eine Käthe-Kollwitz-Schule und auch viele Käthe-Kollwitz- Straßen – wie auch in unserer Stadt Leipzig. Genau wie Käthe Kollwitz gibt es aber noch viele weitere tausend Frauen, die Erstaunliches in der Geschichte, aber auch heute noch leisten. Genau deshalb sollten wir öfter darauf aufmerksam machen, wie wichtig und richtig doch Gleichberechtigung ist und auch heute noch eine bedeutende Rolle hat. Wir sollten nicht wegschauen, sondern handeln. Genau wie Käthe Kollwitz es damals schon getan hat. Auch heute noch sind die Anliegen von Käthe Kollwitz aktuell und als feministisch zu betrachten.”
Literatur, Quellen, Links:
- Dokumentation: Kollwitz: Ein Leben in Leidenschaft
- Lange Nacht über Käthe Kollwitz im Deutschlandfunk
- Käthe Kollwitz - Grafikerin und Friedensaktivistin
- zur Biografie
Biografische Eckdaten
- Am 8. Juli 1867 wird Käthe Kollwitz (geb. Schmidt) in Königsberg (Preußen) als Tochter von Carl Schmidt und seiner Frau Katharina geboren.
- 1891 heiratet sie den Arzt Karl Kollwitz. Gemeinsam bekommen die deiden die Söhne Hans und Peter Kollwitz.
- 1895-98 studiert sie an der Künstlerinnenschule in München bei Ludwig Herterich.
- 1898: Der Zyklus ihrer Grafiken „Ein Weberaufstand“ wird erstmalig auf der Großen Berliner Kunstausstellung präsentiert.
- 1898-1903 hat sie den Lehrauftrag für Grafik an der Zeichen- und Malschule des Vereins Berliner Künstlerinnen inne.
- 1919: Käthe Kollwitz wird als erste Frau in die Preußische Akademie der Künste gewählt und zur Professorin ernannt. Zuvor waren nur Ehrenmitgliedschaften für Frauen vorgesehen.
- 1922-23 arbeitet sie für die Internationale Arbeiter-Hilfe (IAH). Sie entwirft sozialpolitische Plakate wie "Nie wieder Krieg" und "Nieder mit dem Abtreibungs-Paragraphen!".
- 1929 wird ihr als erste Frau der Orden “Pour le Mérite” für Wissenschaft und Künste verliehen.
- 1932 wird das Denkmal „Trauernde Eltern“ auf dem Soldatenfriedhof Roggevelde in Flandern eingeweiht - in Erinnerung an ihren im ersten Weltkrieg gestorbenen Sohn Peter.
- 1933-36: Die Nationalsozialisten zwingen sie zum Austritt aus der Akademie der Künste. In den Jahren werden immer häufiger Ausstellungen ihrer Werke untersagt und ihre Arbeiten aus aus öffentlichen Sammlungen entfernt.
- 22. April 1945: Käthe Kollwitz stirbt mit 75 Jahren in Moritzburg (Sachsen) fünf Jahre nach ihrem Ehemann und nachdem ihre Wohnung in Berlin Prenzlauer Berg, wo sie Jahrzehnte lebte und arbeitete, von Kriegsbomben zerstört wurde.