18.03.2022: Lesung von Louise Otto-Peters‘ Roman „Schloss und Fabrik“ in der Frauenkultur Leipzig

Als junge Frau verfasste Louise Otto Peters (1819 – 1895) in den Jahren 1845/46 ihren dritten Roman „Schloss und Fabrik“, in welchem sie die sozialen Gegensätze im frühindustriellen Kapitalismus reflektiert und die menschliche Ausbeutung der arbeitenden Klasse kritisiert. Die Originalausgabe wurde stark zensiert.

2021 erschien im Verlag für jüdische Kultur und Zeitgeschichte „Hentrich & Hentrich“ eine aktualisierte und erweiterte Auflage der 1996 neu aufgelegten, erstmalig unzensierten Ausgabe. Verlagsinhaberin Dr. Nora Pester ist auch bei der Lesung vor Ort und hält einleitende Worte. Eindrücklich liest Steffi Böttger ausgewählte Ausschnitte aus dem Roman, welche von Franziska Deutschmann sowohl historisch als auch literarisch eingeordnet werden. Dabei wird explizit auch auf zensierte Passagen hingewiesen. Da der Singeclub Leipzig kurzfristig absagen musste, werden im Laufe der Veranstaltung drei Arbeiter:innen-Lieder gespielt.


08.04.2022: Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in der Stadtpolitik“ in der Stadtbibliothek Leipzig

Unter der Anleitung von Franziska Deutschmann sowie der Schülerin und Diskussionsführerin Nora Hecht diskutierten die Stadträtinnen Beate Ehms (Die Linke), Katharina Krefft (B90/Die Grünen), Christina März (SPD) und Jessica Heller (CDU) die Gleichstellung von Frauen in der (Kommunal-)Politik, ihre persönlichen Erfahrungen als Stadträtinnen und Möglichkeiten der politischen Partizipation besonders für junge Menschen.

Zentrale Themen hierbei waren u. a. die Unterrepräsentanz von Frauen in der Leipziger Stadtpolitik, wichtige Rahmenbedingungen für Diversität und Kinderbetreuung, eine Frauenquote, der Umgang mit äußerlichen Bewertungen von Politikerinnen sowie Möglichkeiten zur gesellschaftspolitischen Vernetzung.

• Hier ein Artikel vom Kreuzer Leipzig


► Am 22.04.2022, dem 77. Todestag von Käthe Kollwitz, wurde die Grafikerin und Bildhauerin mit einer frauenorte sachsen-Gedenktafel im Käthe-Kollwitz-Museum in Moritzburg geehrt. Einige Mitglieder der LOPG e.V. und auch das fem/pulse-Team waren bei der Einweihung in Moritzburg vor Ort.


05.07.2022: Podiumsdiskussion zum Thema "Clara Zetkin - Kämpferin für mehr Gleichheit" im Clara-Zetkin-Park Leipzig

Als Klassenkämpferin, Antifaschistin, Sozialistin und Politikerin setzte sich Clara Zetkin unermüdlich für mehr Gerechtigkeit ein, eckte an und wurde ideologisch auch ausgenutzt. Am 05.07.22 wäre sie 165. Jahre alt geworden. Nach einer Begrüßung von Franziska Deutschmann diskutieren die Podiumsgäste Dr. Gisela Notz (Sozialwissenschaftlerin, Historikerin, Mitglied der LOPG e.V.) und Dr. Mirijam Sachse (Mitarbeiterin im Archiv der deutschen Frauenbewegung) unter Moderation von Anika Taschke (Rosa-Luxemburg-Stiftung) über das Leben und die politischen Positionen von Clara Zetkin im Hinblick auf die Themen Frauenbewegung, Arbeiter:innenbewegung, Sozialismus und Antimilitarismus sowie die posthume Instrumentalisierung ihrer Person. Dazu trägt Gabriele Chiteála ausgewählte Passagen aus Reden Clara Zetkins vor. Aufgezeichnet und live im Radio übertragen, wird die Veranstaltung von Radio Blau.

• Hier gibt es die Tonaufzeichnung der Veranstaltung von Radio Blau


Filmvorführung der Dokumentation "Warum Frauen Berge besteigen sollten: Eine Reise durch Leben und Werk von Dr. Gerda Lerner" am 14.07.2022 in der Stadtbibliothek Leipzig und am 10.10.2022 an der Universität Leipzig im Rahmen der Kritischen Einführungswochen

Als bahnbrechende feministische Historikerin, Autorin und soziale Reformerin gilt Dr. Gerda Lerner (1920-2013) im 20. Jahrhundert als Pionierin des Forschungsfeldes Frauengeschichte. Der Film von Regisseurin Renata Keller thematisiert das persönliche, berufliche und politische Leben Gerda Lerners. Ausgehend von den revolutionären Errungenschaften der Frauen im 20. Jahrhundert wirft der Film auch einen Blick in die Zukunft und geht der Frage nach: Wo stehen Frauen heute und was ist der nächste Schritt?

• Hier geht's zum Trailer der Dokumentation

• Und hier gibt es die deutschsprachige Neuauflage von Gerda Lerners Grundlagenwerk "Die Entstehung des Patriarchats", erschienen 2022 im Manifest Verlag, und außerdem zugänglich im Archiv der LOPG e.V.

Begleitet wird der Film durch eine Einführung von Nane Pleger, in der sie ausgehend von G. Lerners Text „Die Entstehung des Patriarchats“ die gesellschaftliche Bedeutung nicht-männlicher Geschichte  herausarbeitet. Außerdem stellte sie in der Stadtbibliothek das Projekt "fem/pulse" vor.


03.11.2022: Die Wunderblume „Leben“ – Ein literarischer Abend in Erinnerung an Elsa Asenijeff in der Pixi Kollektivbar Leipzig

In ihrer Kurzgeschichte „Schulfreundinnen“ bezeichnet Autorin Elsa Asenijeff 1901 die Vielzahl an Schicksalen und Sehnsüchten, die junge Frauen hatten, als Wunderblume „Leben“. Als eine der ersten Studentinnen an der Leipziger Universität Ende des 19. Jahrhunderts eignete sich Elsa Asenijeff Wissen an, um sich als Schriftstellerin und Dichterin zu behaupten. Ihre Werke befassen sich mit der Situation der Frau, mit Kritik am Wissenschaftsbetrieb und mit weiblicher Liebes- und Lebenserfahrung. Sie gilt als Mitbegründerin des literarischen Expressionismus in Leipzig. In Anlehnung an die Salonkultur der Jahrhundertwende fand die Lesung in einem ungezwungenen Rahmen in der Pixi-Bar Leipzig statt. Lydia Jakobi las ausgewählte Textpassagen aus Asenijeffs Werk und Nane Pleger erinnerte mit einer kontextuellen Einordnung an das fast vergessene Leben der Autorin. In einer anschließenden Diskussionsrunde entstand ein spannender Diskurs über das kollektive Vergessen von historischen Frauen sowie das unkonventionelle und zugleich immer noch aktuelle Werk und Leben von Elsa Asenijeff.


15.11.2022: Podiumsdiskussion zum Thema „Leben ist Streben“ – Auguste Schmidt und der Allgemeine Deutsche Frauenverein in der Frauenkultur Leipzig

Hier gibt es die Podiumsdiskussion zum Nachhören: