Das Louise-Otto-Peters-Denkmal im Leipziger Rosental


Am 10. Juni 1900 wurde in Leipzig ein Denkmal für Louise Otto-Peters (1819 - 1895), die Wegbereiterin der deutschen Frauenbewegung, eingeweiht. Es stand bis 1925 in den Anlagen des Alten Johannisfriedhofs. Bei Baubeginn für das Grassimuseum kam es auf seinen heutigen Platz im Rosental.

Vor 100 Jahren führte die Einweihungsfeier nicht nur viele Frauen aus Leipzig, sondern auch aus allen Teilen Deutschlands zusammen, um die "FÜHRERIN AUF NEUEN BAHNEN" zu würdigen. Mit vielen kleinen Spenden und einer Lotterie hatten sie das vom Leipziger Bildhauer Adolf Lehnert geschaffene Monument finanziert.

Die Einweihung des Denkmals sollte nach den Worten von Auguste Schmidt, der damaligen Vorsitzenden des Bundes deutscher Frauenvereine, "den jetzigen Frauen wie den kommenden Geschlechtern eine Mahnung sein, mit ihren größeren Zwecken zu wachsen und echtes Menschentum zu erringen".

Worte der Ehrung für Louise Otto-Peters sprach neben Henriette Goldschmidt und Helene Lange auch Leipzigs Oberbürgermeister Dr. Bruno Tröndlin, der erst kurze Zeit im Amt war. Er hob hervor, daß die Enthüllung und Einweihung des Denkmals, das er im Namen der Stadt in Obhut nahm, nicht nur für die deutsche Frauenbewegung ein wichtiges Ereignis sei, sondern auch in der Geschichte der Stadt Leipzig. Zum ersten Mal sei einer Frau an öffentlicher Stelle ein Denkmal gesetzt worden, die nicht durch glänzende hohe Lebensstellung hervorragte, sondern durch ihr geistiges Wirken und Streben zum Besten der Menschheit.

Den 100. Jahrestag der Einweihung des Denkmals im Jahr 2000 beging die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. mit einer Ausstellung in der Stadtbibliothek und einer festlichen Veranstaltung. Sie stiftete zudem die Erläuterungstafel rechts neben dem Denkmal.

2016 wurde die Marmortafel mit den Frauengestalten von der Stadt Leipzig restauriert, dem Stadtgeschichtlichen Museum übergeben und durch eine Replik am Denkmal ersetzt. Die von unserer Gesellschaft im Jahr 2000 gestiftete Erklärungstafel neben dem Denkmal wurde 2017 aktualisiert und erneuert.

Seit Herbst 2017 wird das Denkmal wie andere wertvolle Denkmale der Stadt zum Schutz vor Witterungs- und sonstigen Unbilden über den Winter eingehaust.


Publikation

LOUISEum 15: Das Denkmal für Louise Otto-Peters in Leipzig. Eine hundertjährige Geschichte (2001)


Weitere Stationen

Schützenstraße 9: Hier wohnte Louise Otto-Peters von 1864–1868
Querstraße 20Erster Volkskindergarten
Alter Johannisfriedhof: Grabsteine von LOP, August Peters und Auguste Schmidt
Goldschmidtstraße 20: Henriette-Goldschmidt-Schule 
Interaktive Stadtkarte: Übersicht aller Orte