Friederike Wilhelmine Auguste Schmidt
Auguste Schmidt ist vor 120 Jahren am 10. Juni 1902 in Leipzig gestorben, nachdem sie 1961 in die Stadt zog, um hier als Lehrerin für Geschichte und Literatur zu arbeiten. Sie wurde am 03. August 1833 in Breslau geboren und wurde dort schon mit 24 Jahren zur Schulvorsteherin einer höheren Schule für Mädchen. In Leipzig übrnahm sie dann das Amt der Schulvorsteherin des Styberschen Instituts am ab 1870. Nach der Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1865 übernahm sie ab 1895 bis 1899 das Amt der Vorsitzenden von Louise Otto-Peters, nachdem sie davor die Stellvertreterin war.
Für mehr Informationen über Auguste Schmidt schaut auf das Portät der Stadt Leipzig.
"Wir verlangen nur, daß die Arena der Arbeit auch für uns und unsere Schwerstern geöffnet werde."
Auguste Schmidt, Abschlusssatz ihres Vortrags “Leben ist Streben” 1865
Im Archiv der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. findet ihr alle Ausgaben und wichtigen Informationen zur Zeitung "Neue Bahnen. Organ des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins", das lange das bestimmende Blatt der organisierten bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland war. Kommt gerne vorbei ins Archiv.
Als enge Verbündete von Louise Otto-Peters, als bedeutende Vorkämpferin für Frauen- und Mädchenbildung und Leipzigerin, ist Auguste Schmidt für uns eine ebenso wichtige Akteurin, wie Henriette Goldschmidt oder Ottilie von Steyber. Dies spiegelt sich auch in der Fülle an Material im Bestand des Louise-Otto-Peters-Archiv wider. Kürzlich konnten wir eine kleine Broschüre mit zwei Reden erwerben, die vor 120 Jahren zum Gedenken an die kurz zuvor verstorbene Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins gehalten wurden. Die Schrift wurde nicht über den Buchhandel, sondern über den Leipziger Frauengewerbeverein vertrieben, um einerseits ein Zeichen der Frauensolidarität zu setzen und andererseits einen Beitrag zugunsten der Errichtung eines Auguste-Schmidt-Hauses in Leipzig einzubringen, das ab 1910 tatsächlich existierte.
Das Auguste-Schmidt-Haus entwickelte sich zur Heimstatt für berufstätige und freie Frauen sowie für Leipziger Frauenvereine und bot dafür einen Saalbau, eine Reform-Gastwirtschaft, Klub-, Vereins- und Arbeitsräume, eine Bibliothek und Übernachtungsmöglichkeiten für Frauen, sowie einen Garten – bis es 1936 zwangsversteigert und in der Bombennacht vom 3. auf den 4. Dezember 1943 zerstört wurde.
Über Auguste Schmidt hat Dr. Heiner Thurm anlässlich des 120. Todestages einen wundervollen Blogbeitrag verfasst:
► Zum 120. Todestag von Auguste Schmidt (3. August 1833 – 10. Juni 1902): Preußische Offizierstochter – begnadete Lehrerin – kongeniale Frauenpolitikerin