Abendunterhaltungen - ein feministischer Freiraum in Leipzig
Abendunterhaltungen des Jahres 2025
Dienstag, 27.05.2025, 18:00 Uhr, Frauenkultur e.V., Windscheidstraße 51, 04277 Leipzig
Frauen organisieren Bildung - Das Selbsthilfe-Prinzip der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert
Abendunterhaltung mit Vortrag & Gespräch mit PD Dr. Astrid Franzke und Dr. Jana Mikota, Moderation: Franziska Deutschmann
Bildung galt für die organisierte Frauenbewegung im 19. Jahrhundert als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und Unabhängigkeit von Frauen. Ab 1865 entstehen Frauenbildungsvereine, später werden Lehrerinnenseminare und weitere Interessenverbände gegründet. Hier wurde Bildung praktisch von Frauen für Frauen vermittelt, zum Beispiel in Form von Abendunterhaltungen.
Die Veranstaltung betrachtet die Organisierung im 19. Jahrhundert anhand der Biografie und den Lebensleistungen von zwei Frauen, Auguste Schmidt (1833 – 1902, Leipzig) und Jenny Hirsch (1829 – 1902, Berlin), die beide 1865 an der Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins beteiligt waren und dann in unterschiedlichen Vereinen in Leipzig und Berlin gewirkt haben.
Eintritt: 6 €, ermäßigt: 4 €
Eine Veranstaltung der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. gefördert vom Kulturamt Leipzig und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Mittwoch, 18.06.2025, 18:00 Uhr, Frauenkultur e.V., Windscheidstraße 51, 04277 Leipzig
Warum Frauen Berge besteigen sollten. Eine Reise durch Leben und Werk von Dr. Gerda Lerner
Auch wenn es die großen Geschichtsbücher häufig nicht erzählen: Alle nicht-männlichen Personen haben auch in der Vergangenheit ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Diese Spuren gilt es aufzudecken, was auch Lebensziel der Historikerin Gerda Lerner war: „[…] zu beweisen, dass Frauen eine Geschichte haben“ Als bahnbrechende feministische Historikerin, Autorin und soziale Reformerin ist Gerda Lerner eine inspirierende Frauenpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Sie musste als Jüdin und Sozialistin 1939 vor den Nazis aus Wien fliehen, setzte ihren Kampf für soziale Gerechtigkeit im Exil in den USA aber unermüdlich fort. Der Film thematisiert das persönliche, berufliche und politische Leben Gerda Lerners. Ausgehend von den revolutionären Errungenschaften der Frauen im 20. Jahrhundert wirft der Film auch einen Blick in die Zukunft und geht der Frage nach: Wo stehen die Frauen heute? Und was ist der nächste Schritt? Die Filmvorführung wird durch eine Einführung zu Gerda Lerners Person und ihrer Arbeit von Nane Pleger begleitet.
Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
Eintritt: nach Selbsteinschätzung
Dienstag, 16.09.2025, 16:30 – 20:00 Uhr, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Altes Rathaus
Frauenbewegung in Leipzig und die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins vor 160 Jahren
Führung im Stadtgeschichtlichen Museum und anschließende Abendunterhaltung mit Festvortrag von Prof. Dr. Susanne Schötz
Am 18. Oktober 1865 wurde in Leipzig auf der ersten gesamtdeutschen Frauenkonferenz, einberufen vom Leipziger Frauenbildungsverein, der Allgemeine Deutsche Frauenverein gegründet. Damit nahm die organisierte Frauenbewegung Deutschlands ihren Ausgang. Sie setzte sich in den folgenden Jahrzehnten für gesellschaftliche Gleichberechtigung, verbesserte Bildung, existenzsichernde Erwerbsarbeit und politische Teilhabereche für Frauen ein.
Um dieses Ereignis und die Frauenbewegungsgeschichte in Leipzig zu würdigen bieten die Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. und das Stadtgeschichtliche Museum am 16. September zwei Veranstaltungen an, die Sie unabhängig voneinander besuchen können:
Künstlerisch, revolutionär, sportlich – Leipzigs vergessene Frauen
Führung im Stadtgeschichtlichen Museum, 16:30 – 17:30 Uhr
Die großen Männer aus Leipzig und ihre Leistungen sind uns bekannt. Aber was war mit den Frauen der Stadt? Sie waren Musikerinnen, Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Sportlerinnen und vieles mehr. Sie haben Leipzig mitgestaltet. In der Ausstellung Moderne Zeiten möchten Lucia Kniep und Mai Ann Nguyen vergessene Geschichten erzählen und bedeutenden Frauen Leipzigs ein Gesicht geben.
Treffpunkt: Altes Rathaus, Kasse 2. OG
Kosten: 3 €
Um Anmeldung wird gebeten: vermittlung.stadtmuseum@leipzig.de
„Alle für Eine – Eine für Alle“
Abendunterhaltung zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins vor 160 Jahren
Abendunterhaltung mit Vortrag, 18:00 – 20:00 Uhr
Der Festvortrag, gehalten von Prof. Dr. Susanne Schötz, beleuchtet die Gründung und die historische Bedeutung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. Mit ihm, der stark durch Louise Otto-Peters geprägt war, wurden die ungleichen Teilhaberechte von Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft und Möglichkeiten ihrer Überwindung zu einem Thema, das aus der öffentlichen Debatte in Deutschland nicht mehr verschwand.
Im Rahmen des Programms wird außerdem der Kurzfilm „Frauenkonferenz 1865“, animiert von Silke Fischer-Imsieke, zum ersten Mal gezeigt.
Musikalisch wird der Abend von den Musikerinnen Manami Honda und Ayda Agwa gerahmt, die Lieder von Ethel Smyth interpretieren.
Nach dem Vortrag ist es möglich miteinander ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen oder zu diskutieren, welche Herausforderungen aufgrund von gesellschaftlichen Geschlechterrollen uns noch heute prägen.
Veranstaltungsort: Grüner Salon, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Kosten: 6 €, ermäßigt 4 €
Ein Angebot der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum, gefördert vom Kulturamt Leipzig und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Dienstag, 28.10.2025, 19 Uhr, Ariowitsch-Haus, Hinrichsenstraße 14, 04105 Leipzig
Louise Otto-Peters und Henriette Goldschmidt – zwei Frauen im 19. Jahrhundert
Eine Abendunterhaltung als moderiertes Gespräch mit Franziska Deutschmann, Ida Karste & Nane Pleger
Louise Otto-Peters und Henriette Goldschmidt gehören zu den herausragenden Kämpferinnen der deutschen Frauenbewegung – und beide wirkten maßgeblich in Leipzig. Franziska Deutschmann und Ida Karste, Historikerinnen und Mitglieder der Louise-Otto-Peters- Gesellschaft e.V., werden in einem von Nane Pleger, Literaturwissenschaftlerin und ebenfalls Mitglied, moderierten Gespräch vom Leben der beiden Frauen, ihrem Engagement für Bildung, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit sowie ihrer Freundschaft berichten. Gemeinsam mit anderen Frauen waren sie über Jahre im Vorstand des 1865 gegründeten Allgemeinen Deutschen Frauenvereins aktiv, der den Beginn der organisierten deutschen Frauenbewegung markiert. Während Henriette Goldschmidt vor allem in der Frauenbildung aktiv war, schrieb Louise Otto-Peters Artikel, Romane und Gedichte, um von der Notwendigkeit der Frauenbildung und der demokratischen Rechte für Frauen zu erzählen. Gemeinsam kämpften sie gegen die gesellschaftlichen Einschränkungen ihrer Zeit und legten den Grundstein für das, was wir heute als Gleichstellung begreifen. Die Abendunterhaltung wird Einblicke in ihr Wirken, ihre Ideen – und ihre Spuren in Leipzig geben.
Veranstalter: Bürgerverein Waldstraßenviertel e. V., AG jüdisches Leben, Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V.
Eintritt frei (Salon). Um Spenden wird gebeten.
Mittwoch, 05.11.2025, 18.00 - 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek, Saal "Huldreich Groß", 4. OG
„...ein gewaltiger Fortschritt der Frauenarbeit" (Josephine Siebe). Das Haus der Frau auf der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914.
Vortrag und Bildpräsentation von Sabine Knopf.
Vom ersten Frauenpavillon der Weltausstellung in Wien 1873 und anderen Vorbildern schlägt der Vortrag den Bogen bis zur Bugra 1914 in Leipzig. Vorgestellt werden die Architektin des Hauses der Frau Emilie Winkelmann und die Innenarchitektin Fia Wille, dazu Mitwirkende aus dem In- und Ausland, der Leipziger Frauenclub sowie prominente beteiligte Frauen, außerdem Abteilungen des Hauses der Frau, die Themen und einige Ausstellungsobjekte.
Gemeinschaftsveranstaltung der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V. und der Leipziger Stadtbibliothek
Der Eintritt ist frei.
Projektleiterin & Ansprechpartnerin:
Nane Pleger
nane.pleger@louiseottopeters-gesellschaft.de
Die Abendunterhaltungen werden in 2025 gefördert vom Kulturamt der Stadt.




