Was löste 1970 einen Skandal im Deutschen Bundestag aus?

A Eine SPD-Bundestagsabgeordnete hielt ihre Rede im Hosenanzug.
B Bundeskanzler Willy Brandt zog sein Jackett aus.
C Männliche Abgeordnete der GRÜNEN strickten während der Sitzung.


Richtig ist A!

Am 14. Oktober 1970 löste die SPD-Politikerin „Lenelotte“ von Bothmer, geb. Wepfer (1915-1997) einen Skandal aus, weil sie als erste Frau in einem Hosenanzug eine Rede im Bundestag hielt. Am 15. April 1970 war sie bereits im Hosenanzug im Plenum erschienen.

Zuvor hatte der Vizepräsident des Bundestages Richard Jaeger (CSU) erklärt, er würde es keiner Frau erlauben, das Plenum in Hosen zu betreten, geschweige denn an das Rednerpult zu treten. Von dieser Äußerung provoziert, kaufte sie einen hellen Hosenanzug und betrat den Bundestag. Sie erhielt daraufhin eine Vielzahl von anonymen Schreiben, in denen sie zum Teil heftig beschimpft wurde.

Hier erfährst Du mehr:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lenelotte_von_Bothmer
https://www.wz.de/kultur/kunst/beim-ersten-mal-tut-s-noch-weh_aid-29171811

 

Informationen zu

B Bundeskanzler Willy Brandt zog sein Jackett aus: Das kam sicher vor, vielleicht auch im Bundestag, löste aber keinen Skandal aus. Der SPD-Politiker Willy Brandt (1913-1992) war von 1969 bis 1974 der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

C Männliche Abgeordnete der GRÜNEN strickten während der Sitzung: Das taten auch weibliche Abgeordnete dieser Partei. Allerdings erst ab 1984, nachdem der Einzug in den Bundestag gelungen war. (Seit 1990 heißt diese Partei Bündnis 90/Die Grünen.)